Ein Blick genügt – bewährte Gütesiegel für nachhaltigen Fischfang
Der Weg zur Zertifizierung

Fisch ist gesund, keine Frage, enthält er doch hochwertiges Eiweiß, wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die Spurenelemente Jod und Selen, die Vitamine B6, B12 und D. Aber darf man Fisch eigentlich noch mit gutem Gewissen kaufen, wo doch viele Fischarten vom Aussterben bedroht und die Meere überfischt sind? Darf man – wenn man genau hinsieht. Die gemeinsame Fischwoche von Transgourmet und MSC sowie ASC widmet sich genau dieser Frage, klärt auf, worauf wir beim Fischkauf achten sollten, und erklärt, wie eine MSC- bzw. ASC-Zertifizierung für Handel und Gastronomie abläuft.
Das MSC- und ASC Siegel
Seelachs, Scholle, Kabeljau, Garnelen, Tilapia- und Lachsfilet … Klar, darf das im Einkaufskorb und auf dem Teller landen, aber vorher heißt es: genau hinschauen. Die beiden kleinen Fische der MSC- bzw. ASC-Siegel weisen uns den Weg. Beide Zertifizierungen verpflichten die Hersteller zu nachhaltigem Fischfang bzw. verantwortungsvoller Fischzucht, sorgen dafür, dass Fischbestände und Artenvielfalt erhalten und Ökosysteme bewahrt werden.
Bevor eine Fischerei ein MSC-Siegel erhält, wird sie im Schnitt 18 Monate von unabhängigen Fischereigutachtern geprüft und nach erfolgter Zertifizierung mindestens einmal jährlich kontrolliert. Im Zuge der ASC-Auditierung müssen verschiedenste Anforderungen erfüllt werden, darunter zum Beispiel der Erhalt der Umwelt und Biodiversität, die Tiergesundheit und faire Behandlung und Bezahlung von Mitarbeitenden. Ist das Unternehmen für die Zertifizierung bereit, überprüft eine zugelassene Zertifizierungsstelle die Anforderungen, veröffentlicht einen Abschlussbericht und zertifiziert die Farm. Doch nicht nur das … Auch wer MSC- und ASC-Ware an Endverbraucher verkauft und dies ausloben möchte, zum Beispiel gastronomische Betriebe, Catering-unternehmen und Einzelhändler mit Fischtheke, muss nach dem Rückverfolgbarkeits-Standard zertifiziert sein.
Der Weg zur Zertifizierung
Vorneweg: Die Zertifizierung nach dem Rückverfolgbarkeits-Standard und die Nutzungsrichtlinien der Siegel sind bei MSC (Marine Stewardship Council) und ASC (Aquaculture Stewardship Council) identisch. Die Audits von beiden Programmen können gemeinsam durchgeführt werden, oft kann das Audit sogar mit Bio- oder ISO-Audits kombiniert werden. Ziele der Zertifizierung sind die Warentrennung und Rückverfolgbarkeit von zertifizierten Produkten in jedem Schritt der Lieferkette: von der Fischerei/Fischfarm bis zum Verkauf an den Endverbraucher.
Die Zertifizierung darf nur von zugelassenen Zertifizierungsstellen durchgeführt werden.
Die Kosten für die Zertifizierung nach dem Rückverfolgbarkeits-Standard hängen von Größe und Umfang des Betriebs und von der Zahl der genutzten Lieferanten und Fischarten ab. Kostenvoranschläge können direkt bei den zugelassenen Zertifizierungsstellen angefordert werden. Für die Nutzung der Siegel auf Speisekarten und Werbemitteln fällt eine jährliche Lizenzgebühr an, die 0,5 % des jährlichen Netto-Einkaufswerts der zertifizierten Ware beträgt.
Die fünf Hauptschritte des Verfahrens:
Auswahl der Zertifizierungsstelle: Eine vollständige Liste finden Sie unter: www.asi-assurance.org/s/find-a-cab (unter „Program“ MSC oder ASC auswählen).
Gute Vorbereitung des Audits: Wählen Sie idealerweise einen oder zwei Hauptverantwortliche(n) aus, schulen Sie Ihre Mitarbeitenden.
Durchführung des Audits.
Erhalt des Zertifikats und der Zertifizierungsnummer (MSC-C-XXXXX; ASC-C-XXXXX); das Zertifikat ist drei Jahre lang gültig; während dieser Zeit finden alle zwölf Monate angekündigte und nicht angekündigte Kontrollaudits statt.
Nutzung des MSC- bzw. ASC-Siegels.
Wichtig: Sämtliches Material, das das MSC- oder ASC-Siegel zeigt, muss vor Druck und Veröffentlichung an den MSC (ecolabel@msc.org) zur Prüfung und Freigabe gesendet werden.
Der Aufwand lohnt sich. Für Sie, Ihre Kund:innen und Gäste, zum Schutz der Meere und Fischbestände und erst recht für alle nachfolgenden Generationen.
Weitere Infos zum Zertifizierungsverfahren: MSC_Flyer_MSC-Zertifizierung-Gastronomie_A5_200225_2.indd (transgourmet-nachhaltigkeit.de)