Drei Blicke nach vorn: aus der Transgourmet-Geschäftsleitung
Kai Müller, Leiter Unternehmensmarketing, hat sich mit Kollegen über den weitgehenden Stillstand in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ausgetauscht.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Transgourmet Central and Eastern Europe, Frank Seipelt, saß auf gepackten Koffern und wartete gerade auf das Taxi, als die Lufthansa den Flug stornierte mit der Begründung, es werde keine Rückflugmöglichkeiten mehr geben.
Die Verkehrseinschränkungen waren nur der Anfang einer Krise mit einschneidenden wirtschaftlichen Folgen, die auch die Transgourmet zu spüren bekam und noch immer bekommt. Doch trotz der Verluste und der Unsicherheiten darüber, wie eine (gastronomische) Zukunft mit Abstands- und Hygieneregeln aussehen könnte, zieht Frank Seipelt auch viel Positives aus dieser für alle Menschen schwierigen Zeit: Die Digitalisierung im Unternehmen, aber auch bei vielen Kund*innen wurde in kürzester Zeit vorangetrieben, die räumliche Distanz wurde digital überbrückt. „Wir waren für all die Kunden da, die noch da waren, und wir sind in der Lage, unsere Kunden bedienen zu können, wenn die Gastronomie jetzt wieder hochfährt.“ Und in zwei Jahren heißt es vielleicht: Das war der Beginn von etwas ganz Neuem …
Anfang März wurde Stefan Fenske noch von einem Kollegen gefragt, ob er auch der Meinung sei, dass in Deutschland die Gastronomie wie in anderen europäischen Ländern schließen werde. „Nein!“, war seine spontane Reaktion. Nur 48 Stunden später kam es zum Lockdown.
Doch Not macht erfinderisch. Die Social-Media-Aktion #bleibamherd auf Instagram und Facebook, die der nationale Vertriebsleiter Gastronomie bei Transgourmet spontan ins Leben rief, bewies, wie erfinderisch gerade die Gastronomen sind. Küchenchef*innen, Restaurantbesitzer*innen, Wirt*innen und Köch*innen waren dazu aufgerufen, unter dem Hashtag ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und anderen zu zeigen: Wir lassen uns nicht unterkriegen! Die Gastronomie wird sich nach der aktuellen Krise verändern, Hygienevorschriften und Abstandsregeln werden Teil des alltäglichen Miteinanders sein. Und noch ist nicht absehbar, wie Kund*innen und Gäste auf die neue Situation reagieren werden. Doch eine gelebte Partnerschaft, die auf Vertrauen, Verstand und Verantwortung basiert, wird – da ist sich Stefan Fenske sicher – der Schlüssel für die kommenden Jahre sein.
Als Freund von Veränderungen sieht Manfred Hofer, Mitglied der Geschäftsleitung von Transgourmet, in dieser Krise die Chance, Dinge zu hinterfragen und neu zu sortieren.
Die Bereitschaft, Experimente zu wagen und sich auf Neues einzulassen, ist in den letzten Wochen gestiegen. Auch der Veränderungsprozess in Richtung Digitalisierung beschleunigt sich gerade enorm und der Onlinehandel nimmt eine immer wichtigere Rolle ein. Das gilt auch für die Kunden von Transgourmet, für die ihre Bestellung über den Web-Shop in Zukunft immer interessanter und wichtiger werden wird. Doch während wir uns auf der einen Seite mit dem digitalen Fortschritt entwickeln und Videokonferenzen mittlerweile zu unserem Alltag im Homeoffice gehören, hat die Krise auf der anderen Seite zu einer Rückbesinnung auf die wesentlichen Dinge geführt. Dazu gehört auch, dass man sich Gedanken darüber macht, woher die Lebensmittel kommen und wer sie produziert. Der Wunsch nach Vertrauen und Transparenz wird weiter wachsen und stärker werden. Auch im Außer-Haus-Markt, in dem in der Vergangenheit das Thema Bio eine eher geringe Bedeutung hatte, findet ein Umdenken statt – gepusht zudem durch die politische Ernährungswende. Ein Trend, auf den Transgourmet mit der Entwicklung einer Bio-Eigenmarke für die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung reagiert. Und das ist nur eines von vielen spannenden Projekten, die weitergedacht und vorangetrieben werden.