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Fit in den Sommer?!

Herd-Rebellin Tanja Wagner teilt mit uns das Rezept für ihren sommerlichen Lieblingscocktail und zeigt uns, wie wir auch ohne Fitnesstracker fit und gut gelaunt in den Sommer starten können.

Ich habe neulich Urlaub am Meer gebucht und erschreckt festgestellt, dass ich gerade körperlich und optisch alles andere als strand- und bikinitauglich bin. Eine Freundin schlug mir deshalb vor, einen Fitnesstracker anzuschaffen, um mehr Kontrolle über meine tägliche Bewegung zu haben.


Hier der Grund, weshalb ich so ein Teil nicht haben möchte: Überall, wo ich hinkomme, leuchten bunte Plastikarmbänder an den Handgelenken meiner Freunde, Kunden und Mitmenschen. Jeder gelaufene Schritt, jede verbrannte Kalorie, der Herzschlag, die Tiefschlafphase, die Dauer des Beischlafs, alles wird gemessen und aufgezeichnet. Die Armbänder vibrieren, leuchten, zeigen WhatsApp- und sonstige Nachrichten an und ermahnen dich, dich mehr zu bewegen und den Hintern von der Couch zu erheben.


Grundsätzlich ist so ein Arschtritt am Handgelenk ja keine ganz so verkehrte Sache. Wenn die Armbänder dir allerdings anfangen, den Abend zu verderben, und zur totalen Kontrolle mutieren, dann wird das Ganze schon etwas unlustiger …


Nun hat die Gastronomie vor meiner Tür endlich wieder geöffnet, sodass ich mich mit einer Bekannten zum Wein in unserer Lieblingsbar verabredet hatte. Als der Kellner kam, bestellte sie einen Pfefferminztee mit frischer Minze, denn ihr Fitnessarmband hatte ihr morgens den Tipp gegeben, dass sie besser schlafe, wenn sie heute Abend keinen Wein zu sich nehmen würde. „Mir fehlen nur noch 21 Prozent zur optimalen Schlafqualität. Ein Glas Wein schraubt das direkt mal auf satte 36,5 Prozent hoch …!“ Meinen Vorschlag, dass wir uns zum Frühschoppen mit Schnaps an einem Montagmorgen um 7 Uhr treffen (ist ja dann nicht Abend), fand sie nicht lustig Eine andere Freundin cancelte unsere Verabredung zu einem gemeinsamen Mittagessen, da sie am Vortag auf dem Kindergeburtstag ihrer Tochter bereits einen Schokoladen-Muffin verdrückt und laut Fitnessarmband für den nächsten Tag nur noch 231 Kalorien zu ihrer Verfügung hatte.

© photo WIX Media

Es ist echt zum Verzweifeln. Ich fahre allein S-Bahn, weil dem/der anderen noch 4.500 Schritte für das Tagesziel fehlen und er/sie deshalb läuft. Ich esse allein mein Stück Kuchen am Nachmittag, während mein Gegenüber die Zahlen auf seinem Fitnesswecker beobachtet. Spaß und Genuss sehen für mich irgendwie anders aus!


Fitnesstracker scheinen die Antwort auf einige dringende menschliche Fragen zu sein: Wie nehme ich ab? Wie bringe ich viele Leute dazu, sich zu bewegen? Wie bekomme ich eine gesündere Lebensweise? Morgens zur Bahn gelaufen? Wow, schon 1.023 Schritte, da gönn ich mir doch direkt mal einen Schoko-Donut am Bahnhof … Kleine Sünden macht man mit kurzem Gehen um den Block wieder wett und scheffelt so Fleißpunkte auf seinem persönlichen Fitnesskonto.


Gerade gestern sitze ich mit einer Freundin gepflegt zum Serienabend auf dem Sofa, als sie wild mit ihrem linken Arm in der Luft rudert. Die Hand kreist vor und zurück, der Arm schwingt hin und her, während das kleine Display an ihrem Handgelenk munter leuchtet und ich mich nicht mehr auf das Fernsehbild konzentrieren kann.


„Äh, was machst du da?“ „Ha! Ich habe herausgefunden, dass man mit wedelnden Bewegungen der Hand das Armband austricksen kann. Ich habe gleich zirka 600 Schritte gespart und die blöde Uhr hört auf zu motzen, dass ich hier untätig und Alkohol schlürfend mit dir auf der Couch sitze.“ Sagt sie, grinst und greift mit der nicht wedelnden Hand nach ihrem Cocktail …

Ich habe mir statt dieses Fitnessdings einen Badeanzug bestellt. Man muss sich ja mit dem fit werden nicht so unter Druck setzen. Stress ist ja schließlich auch nicht gesund. ;-)


Und zur Einstimmung auf den nahenden Urlaub stoße ich mit Ihnen kräftig mit meinem neuen sommerlichen Lieblingscocktail an.


Bleiben Sie gesund und in Bewegung (wie auch immer)!

CHEERS!


CHERRY BLOSSOM TIKI

(Rezept für 1 Glas)


Zutaten:

3 cl Wild-Kirschwasser

3 cl Campari

Saft einer ½ Limette

Balis Ananas-Minz Tiki

Eiswürfel

Optional Ananas, Kirschen, Blüten


So geht’s:

Kirschwasser und Campari auf reichlich Eis in einen Shaker geben.

Den Saft einer halben Limette hinzufügen und alles gut shaken.

Ein Longdrink-Glas mit Eis füllen und den Mix in das Glas abseihen.

Alles mit Balis Ananas-Limonade auffüllen.

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